Die Baugeschichte der Orgel

Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche ist eindrücklich von dem Kunstsinn der Herrschaft auf Schloss und Rittergut Pomßen geprägt. Es war vor allem die Familie von Ponickau (1536 - 1782), der die Innenausstattung der Kirche ein besonderes Anliegen war. So auch nach einem Sturm im Jahre 1660, der die Kirche samt Orgel stark beschädigte. Sophia von Ponickau erteilte den Auftrag zu einem Neubau der bis heute erhaltenen Orgel an den Bürgermeister und Orgelbauer Gottfried Richter (1640 – 1717) aus Döbeln in Sachsen. Über die Lebensumstände von Richter ist bisher wenig bekannt. Er ist in Sachsen aber mehrfach mit neuen Orgeln und Reparaturen belegt.

Die am 22. März 1671 von Magister Immanuel Weber gehaltene Orgelweihepredigt ist überliefert. Sie enthält zugleich die früheste belegte Disposition der Orgel. Das optische und klangliche Konzept der Orgel hat immer wieder dazu veranlasst, ihr Alter um ca. 100 Jahre früher zu datieren. Seit der Restaurierung und Rekonstruktion im Jahre 2006 sind diese Zweifel ausgeräumt. Die Restaurierung der Orgel erfolgte durch die Orgelwerkstatt Wegscheider.

 


Quelle: Fußnote in der "Orgell-Predigt" von Mag. Immanuel Weber, damaliger Pfarrer zu Pomßen (Leipzig 1671, fol. 36'). - Beschreibung der neuen Orgel mit Wiedergabe der Disposition (im Exemplar der Universitätsbibliothek Halle ist die handschriftliche Ergänzung "Principal" nachträglich mit roter Tinte vorgenommen worden.)



Disposition und Umbauten

Umbauten:
1727 Jochen George Gordt, 1887 Gottfried Hildebrand, 1934 Alfred Schmeißer

2000 Restaurierung und Einbau der Balganlage (4 Keilbälge) aus der Schlosskirche Zwickau Planitz (1696) durch Orgelwerkstatt Wegscheider, Dresden.
2005/06 Restaurierung des Orgelwerkes durch Orgelwerkstatt Wegscheider, Dresden.
Wiedereinweihung am 1. Oktober 2006 durch Roland Börger.